How I draw a Sketchcard
Ein Einblick in die Entstehung einer Wunschzeichnung für meine Unterstützer.
Wer meine Arbeit mit einem monatlichen Beitrag unterstützt, hat mehrere Vorteile. Neben einem dauerhaften Rabatt im Store gibt es ein gratis PDF-Exemplar jedes neuen Comics ab Erscheinungsdatum und eine handgezeichnete Sketchcard. Das Motiv darf der oder die Unterstützer:in selbst wählen. Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, meine letzte Wunschzeichnung für diesen Newsletter zu dokumentieren.
Dieser Walkthrough enthält Produkte, für deren Empfehlungen ich nicht bezahlt werde und die nur auf eigenen Erfahrungen basieren.
Das Grundmaterial
Für eine Sketchcard benötigt man zuerst eine Blanko-Karte. Dafür habe ich die letzten Jahre einiges ausprobiert. Begonnen habe ich mit einem 250-grammigen Bristol-Papier in A4, was ich im Anschluss zugeschnitten habe. Die positive Eigenschaft von Bristol-Papier ist seine glatte Oberfläche, die sich perfekt für Zeichnungen mit Farbmarkern und/oder Buntstiften eignet. Bei einem Besuch in einem Bürofachgeschäft bin ich eines Tages auf A7-Karteikarten gestoßen, die aus Bristol-Papier bestehen. Diese Karten sind fertig zugeschnitten und die Steifigkeit des Papiers ausreichend.
Das Motiv
Das gewünschte Motiv wird nicht gleich direkt auf die Karte gezeichnet. Wie jedes andere Motiv fertige ich zuerst eine grobe Skizze auf meinem iPad an. Das gibt mir zunächst mehr Freiheit, Dinge zu testen. Komposition und Proportionen können dabei schneller und ohne Materialverlust ausprobiert werden.
Der Übertrag
Um eine Zeichnung von einem Papier auf ein anderes Papier zu übertragen, verwendet man ein Copyboard oder auf Deutsch Leuchttisch genannt. Um die digitale Skizze auf die Karte zu transportieren, kann man auch ein iPad hervorragend als einen solchen Leuchttisch umfunktionieren. Dabei fixiere ich den Bildschirm, sodass er nicht mehr berührungsempfindlich ist. Anschließend klebe ich die blanko Karte mit einem leicht abnehmbaren Klebeband (Washi-Tape) auf den Bildschirm. Jetzt wird das Motiv mit einem ganz weichen Bleistift übertragen. Ich verwende dabei einen 8B-Stift, der sich später einfacher wegradieren lässt.
Fineliner
Ist das Motiv auf der Karte skizziert, ist die Arbeit mit dem iPad beendet. Jetzt werden die Outlines mit einem Fineliner gezeichnet. Die Eigenschaft des Tuschstiftes ist entscheidend, welche Materialien bei der Farbgebung verwendet werden. Bei Aquarell ist zum Beispiel ein wasserfester Stift erforderlich. Da ich mit alkoholbasierenden Markern koloriere, benötige ich immer einen Tuschestift, der nicht zerfließt. Dabei nehme ich den Fineliner von dem Hersteller, von dem auch die Farbstifte sind. Aufgrund der kleinen Größe der Karte benutze ich auch einen sehr dünnen Tuschestift. Eine Breite von 0,1 bis 0,3 hat sich als ideal erwiesen. Je nach Bedarf verwende ich noch einen 0,5-Stift, um die ganz äußeren Linien zu verstärken. Das ist aber eine rein ästhetische Entscheidung. Sind die Outlines gezeichnet, werden die Bleistiftstriche mit einem Radiergummi wegradiert. Das Thema Radiergummi könnte einen eigenen Beitrag füllen, da es da viele Unterschiede gibt. Nach viel Trial-and-Error habe ich den Pelikan WS30 für ideal empfunden. Der verschmiert weder den weichen Bleistift noch den Tuschestift.
Farben
Wie schon erwähnt, koloriere ich mit Alkohol-Markern. Dabei habe ich ein Set von Copic als auch von Ohuhu. Beide Produkte sind sehr langlebig, hochwertig und lassen sich ohne Probleme kombinieren. Ein wesentlicher Grund, warum ich Alkohol-Marker gegenüber herkömmlichen Filzstiften bevorzuge, ist der gleichmäßige Farbauftrag und die Brillanz der Farben. Mit diesen Markern auf Alkohol-Basis sind sogar Farbübergänge möglich, was mit normalen Filzstiften undenkbar ist. Immer öfter kombiniere ich Marker mit Buntstiften. Auch für diese Sketchcard habe ich nach der Grundkolorierung die Schatten mit Buntstift darüber gemalt. Buntstifte, die mit der Brillanz der Marker mithalten können, sind meiner Meinung nach die Polychromos von Faber-Castell.
Verfeinerung
Damit ist die Karte auch schon fast fertig. Zum Abschluss runde ich die Ecken der Karte noch mit einem speziellen Stanzer ab und packe sie in eine klare Hülle. Das veredelt das Endprodukt und macht die Karte langlebiger.
Wer selbst mal so eine Sketchcard anfertigen möchte, darf diesen kleinen Beitrag gerne als Anleitung nutzen. Zum Schluss hier noch eine Materialliste: